PROSTATA SELBSTHILFEGRUPPE GELSENKIRCHEN & BUER E.V.

INFORMIEREN-HELFEN-EINFLUSS NEHMEN

PSA-WERT

WAS IST DER PSA – WERT, WAS SAGT ER AUS?

Das prostataspezifische Antigen (PSA) ist ein Protein, das speziell in der Prostata vorkommt. Im Blut findet man es in der Regel nur in geringen Mengen. Entartet das Prostatagewebe, erhöht sich die PSA-Menge im Blut. Bei einem Wert über 4 Nanogramm pro Milliliter Blut (Patient 45 – 75 Jahre) empfehlen Urologen weitere Untersuchungen.
Ein Wert unter 4 ng/ml bedeutet nicht völlige Entwarnung, es gibt auch Karzinome mit einem niedrigeren PSA – Wert.
Andererseits bedeutet ein erhöhter PSA – Wert nicht automatisch einen bösartigen Tumor.

Einflüsse, die den PSA – Wert verfälschen können.

Vergrößerte Prostata ( BPH )
Prostatitis
Radfahren
Ejakulation
Digitale rektale Untersuchung

DAS SOLLTEN SIE NOCH ZUM PSA TEST WISSEN.

Bezahlen oder nicht Bezahlen?!

Die Gesetzlichen Krankenkassen bezahlen diesen PSA-Test nur bei einem begründeten Verdacht (positiver Befund). Er ist nicht als ein Suchtest bei einer Früherkennungs- oder Vorsorgeuntersuchung gedacht (IGeL Leistung). Bei einem positiven Befund brauchen Sie nicht zahlen!Es wäre aber falsch, den PSA-Befürwortern unter den Ärzten nur finanzielle Interessen zu unterstellen. Der PSA-Test ist absolut sinnvoll. Auch ist die Mehrheit der Ärzte  aufrichtig vom Nutzen des PSA-Tests für den Patienten überzeugt.

Eine repräsentative Stellungnahme dazu ist die von Dr.med.Wolfgang Bühmann, Facharzt für Urologie – Andrologie – Med.Tumortherapie – Qualitätsmanagement und wissenschaftlicher Schriftleiter des Berufsverbandes der Deutschen Urologen e.V. (Auszüge aus seinem Schreiben vom 30.07.2017):

„Seit Einführung des PSA-Wertes vor etwa 35 Jahren ist die Sterblichkeit am Prostatacarcinom um 30% zurückgegangen. Das ist Fakt und ziemlich sensationell, hat das doch bisher nie ein anderer Tumormarker in der Medizin ermöglicht.

Dass die Zahl der Neuerkrankungen am Prostatacarcinom ständig steigt, ist eine unbewiesene Behauptung – gerade auch vor dem Hintergrund, dass über 90% aller Männer diese Erkrankung bekommen, viele davon allerdings bis zum Tode unbemerkt und ohne jede Krankheitszeichen. Das lässt mich zu der „kühnen“ Behauptung kommen, dass wir lediglich durch verfeinerte Diagnostik mehr davon zu Lebzeiten des Mannes erkennen und – ganz nebenbei, dass ich nicht glaube, dass das PCA vererblich ist, wenn ohnehein fast alle eines bekommen.

Ein Screening ist ab dem 40. Lebensjahr selbstverständlich sinnvoll ist, wenn

  • der Mann bei fraglichem Befund einer Biopsie zustimmt
  • die beteiligten Ärzte nicht automatisch bei der histologischen Diagnose PCA eine invasive Behandlungskaskade auslösen, die ggf. weder zu einerLebensverlängerung noch -verbesserung führen.

Dadurch hätten wir Urologen die Chance, aber auch die Pflicht, die Männer herauszufiltern, für die eine aktive Behandlung sinnvoll ist und von denen zu differenzieren, denen mit einer aktiven Überwachung besser gedient ist – daran arbeiten wir und haben dieses Ziel noch nicht definitiv erreicht, allerdings gibt es aufgrund neuer genetischer Forschung gute Chancen dafür.

Weder systembedingt ignorante Krankenkassen noch ebenso ignorante Journalisten geht das irgendetwas an. Sie sollten das lediglich angemessen kommunizieren bzw. bezahlen. Eine Bewertung steht ihnen nicht zu.“

ES WÄRE SCHÖN, WENN DIE KRANKENKASSEN ENDLICH DIESE PSA-WERT-KOSTEN ÜBERNEHMEN WÜRDEN.
HIER KÖNNTE EIN MACHTWORT DES MINISTERIUMS FÜR GESUNDHEIT HELFEN.